Köllenspitze im Tannheimer Tal 🥾 nach dem Bergunfall die gleiche Tour?

Vor genau einem Jahr hat diese Bergtour für Julia im Krankenhaus geendet – und sie hatte unglaubliches Glück – dass sie noch lebt ! Heute, genau ein Jahr danach haben wir die gleiche Tour noch einmal gemacht. Mit sehr komischen Gefühlen und Erinnerungen.

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Auf den Tag genau vor einem Jahr, nach dem dieser Stein mit hoher Geschwindigkeit Julias Kopf und Hand getroffen hat >siehe hier< sind wir wieder an den Unfallort gewandert und geklettert. Eine tolle Bergtour aber mit sehr gemischten Gefühlen. Diesmal mit Helm! Bitte macht das dort niemals ohne!

Unser Ziel – der Unfallort und der Gipfel der Kellenspitze. Der Berggipfel ist zwar nur zwei Kilometer vom Gimpelhaus (unserer Unterkunft) entfernt, diese zwei Kilometer haben es allerdings in sich und gehen durch anspruchsvolles und sehr steinschlaggefährdetes Gelände (siehe Tourenbeschreibung).

Die Kellenspitze, oft auch Kellespitze oder Köllenspitze genannt, ist mit 2238 m ü. A. der höchste Berg der Tannheimer Berge.

Den Vorsatz, nach einem Jahr nochmal diese Tour zu machen, hatten wir schon unmittelbar nach dem Unfall. Es sollte keine Mutprobe oder Angstüberwindung sein, sondern ein freudiges Wanderfest, weil wir damals so viel “Glück im Unglück” hatten. Eine Geburtstagsfeier-Tour quasi. 

Obwohl wir diesmal wussten was auf uns zukommt und gut vorbereitet waren, die Stimmung am Morgen war ziemlich angespannt (insbesondere bei Julia). Hinzu kam, dass es in der Nacht geregnet hatte und schon beim Anstieg erkennbar war, dass die Route (über die Nordseite geht) noch feucht und rutschig sein wird. Mit zunehmender Höhe kamen auch die tiefen Wolken immer näher und haben eine etwas bedrückende Atmosphäre ausgestrahlt.

Aufgrund des Wetters waren auch kaum andere Menschen dort oben unterwegs und wir waren ganz alleine in einer ungewohnt stillen Bergwelt unterwegs. Lediglich ab und zu waren leise die Glocken einiger entfernt grasender Schafe oder ein Motorengeräusch aus dem Tal tief unten zu hören. Kurz vor dem Einstieg in den schwierigeren Teil der Route haben wir dann andere Gäste vom Gimpelhaus getroffen, die die Tour aber abgebrochen haben, weil es Ihnen zu gefährlich war.

Wegen der unklaren Wetterlage und der nicht guten Wegebedingungen, hatten wir uns spontan als Ziel gesetzt, mindestens bis zur Unfallstelle zu wandern und dort zu entscheiden, ob wir den weiteren Weg bis zum Gipfel nehmen … oder dort wieder umkehren. Bereits an der ersten Kletterstelle haben wir dann jedoch auch unsere mentale Anspannung sehr körperlich gespürt.

Julia war plötzlich an der (für sie eigentlich sehr einfachen) ersten Kletterstelle schon total unsicher und Wolfram hat die Oberschenkel dort so sehr verkrampft, dass wir erstmal eine kurze Pause brauchten. Ohne viele Worte sind wir aber einfach weiter gelaufen. Da der Weg mittlerweile ausschließlich über Geröll und Fels geführt hat, war es dann auch trockener und griffiger – was unserem Wanderselbstvertrauen sehr gut getan hat.

Die (nach unserer Erinnerung) schwierigste Stelle lag aber noch vor uns. Nämlich eine Querung – bei der man sehr tief und steil blickt und einen tödlichen Abflug machen würde – wenn man abrutscht.

Wie so oft im Leben hat sich aber auch hier gezeigt, dass Erinnerungen täuschen können, denn diesmal war die Querung gefühlt gar nicht schlimm. Damit war dann auch die Angst des Tages völlig überwunden und wir konnten entspannt und mit guter Laue weiter Richtung Gipfel ansteigen.

Oben angekommen … Wolken und nur wenige Meter Sicht – aber ein super Gefühl und wir waren happy.

Den Abstieg haben wir gemütlich und vorsichtig gemacht … und diesen Tag dann ganz ausgiebig auf der Terrasse des Gimpelhauses – mit dem Wanderklassiker, Wiener Schnitzel und vielen Kaltgetränken sehr zufrieden ausklingen lassen 😍

Location und Route

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